Von Pai nach Chiang Mai sind es eigentlich nur 3,5 Stunden. Ha ha haaaaaa! Aber doch nicht, wenn Jürsi im Bus sitzt. Nach zehn Minuten Fahrt fing es plötzlich an wie aus Eimern zu schütten. Sicht, ca. einen Meter. Und das zwei Stunden am Stück. Fahrgeschwindigkeit ca. 10 kmh, die extrem kurvige Straße entlang. Außerdem hatten wir eine inkontinente Japanerin dabei, die ca. alle 20 Minuten mal Pullern musste. Nach 5, 5 Stunden Busfahrt kamen wir dann an der Trainstation an. Ich will doch aber in die Innenstadt?! Mit nem Gruppen tuk tuk (Gruppentaxi) weiter in den Feierabendverkehr (normalerweise fährt man mit dem Taxi ca. 15 Minuten in die Altstadt). Zwei Stunden später komme ich dann endlich im Hotel an und freue mich auf mein Bett in Zimmer 307. Ein alter Bekannter aus Pai ist auch in diesem Hostel und erzählt mir fröhlich, dass sein Kumpel in Zimmer 306 Bedbugs (meine kleinen Freunde) hat. Ich gehe zur Rezeption und bitte um ein anderes Zimmer. Kein Problem. Na das war ja einfach, ich freue mich und schlafe ein.
Am nächsten Morgen blicke ich an mir herunter. NEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!! Quaddeln am Knie und Ellenbogen. Vor Wut habe ich das Kissen an die Wand geschmettert und dabei den Bilderrahmen zerbrochen. Wie ein Furie (ja, es ist schwer vorstellbar, Jürsi so RICHTIG wütend!!!), bin ich zur Rezeption gerast und präsentiere meine neuen Kunstwerke auf dem Knie. Ergebnis: deluxe Einzelzimmer und professionelle Reinigung aller meiner Sachen. Na gut! Ich checke nicht aus.
Wenn man sich die Bisse auf dem Knie genauer anguckt, scheinen sie tatsächlich ein K zu ergeben. Die Biester wissen eben, dat ich ein lecker Mädchen bin - grrrrrrrrrr! (und nein Gerda, gegen Bettwanzen hilft kein Wieselkäffchen!!!).
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Nachtmarkt in Chiang Mai - Samstag und Sonntag |
Cooking Class und Frauengefängnis
Wer wie ich das thailändische Essen liebt, sollte auch wissen, wie es zubereitet wird. Einen ganzen Tag habe ich in der Thaikitchen verbracht und sechs verschiedene Gerichte gekocht und natürlich verzehrt. Köstlich!!!
Das Frauengefängnis in Chiang Mai bietet den Insassinnen die Chance, die Kunst des Massierens zu lernen. So haben sie wenn sie entlassen werden die Möglichkeit damit Geld zu verdienen. Ich habe mir also eine traditionelle Thaimassage gegönnt und mich erst einmal ausgezogen. Erstaunte Blicke und Gelächter. Bei dieser Art von Massage lässt man nämlich seine Kleidung an. Hui und dann ging es los. Knack, knirsch, dehn, - zwischendurch dachte ich, sie bricht mir alle Knochen. Aber hinterher fühlt man sich fantastisch!
Cooking Class
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Die Zutaten werden frisch eingekauft auf dem Markt |
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Kräuterkunde |
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Und in dem ganzen Marktgewühl dieses zauberhafte schlafende Spätzchen |
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Green Curry und Chicken with Cashews |
Trekking Tour (2 days 1 night)
Der Norden von Thailand ist dafür bekannt, tolle Trekking Touren durch den Dschungel und die Berge zu bieten. Ich und sieben weitere mutige Trekker machten sich also früh morgens auf den Weg. Am ersten Tag ging es fast nur bergauf. Und wie! Die hätten mir ruhig mal stecken können, dass es sich um eine Tour für Fortgeschrittene handelt (es MUSS eine für Fortgeschrittene gewesen sein!!!). Die Anstiege waren unglaublich steil. Nach drei Stunden habe ich wirklich gedacht, ich kuller den Berg wieder runter. Meine Gruppe war unglaublich fit, so dass Jürsi immer schön 20 Meter Abstand hatte. Als ich dann bei der Gruppe ankam, hatte sie bereits 10 Minuten Pause gemacht und es ging weiter. Neeeeein! Landschaftlich aber ein Traum!!! Unser Guide war ein echtes Dschungelkind und hat uns ständig Blätter und Gräser zum Essen gegeben. Der Rückweg war allerdings lebensgefährlich, denn es begann zu regnen. Ich bin vier-, fünfmal so ausgerutscht und wenn der Abhang neben dir 20 Meter in die Tiefe geht, kletterst du um dein Leben. Wahnsinn! Ich sah aus, als hätte ich mich im Schlamm gesuhlt.
Abends haben wir in einem Bergdorf übernachtet. An beiden Tagen war es sehr bedeckt und nebelig und das bedeutete: keinen Strom, da die wenigen im Dorf vorhandenen Solarzellen sich nicht aufladen konnten. Kerzenlicht und Taschenlampe spendeten uns zu unserem über dem offenen Feuer gekochten Abendessen Licht. Morgens gegen halb sechs wurde ich dann vertrauter Weise von Gegacker und Gekrähe geweckt, kombiniert von Schweinegequieke und Hundegebell. Am Tag unserer Abreise fand in unserem Dorf ein Turnier gegen das Nachbardorf statt. Den Namen der Sportart habe ich leider vergessen, aber drei Spieler spielen einen Ball mit Fuß und Kopf über ein Volleyballnetz. Eine herrliche Stimmung!
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frische Erdnüsse |
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Ein kleiner Bewohner "meines" Dorfes |
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mein Guide |
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Abendessen |
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Morgens über den Wolken |
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Fledermäuse in einer Höhle |
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Abkühlung am Wasserfall |
Chiang Mai ist eine tolle Stadt. Ähnlich wie in Hanoi fühlte ich mich sofort wohl. Eine Mischung aus fröhlichem, lauten Gewimmel und duftenden Leckereien der Straßenstände. Und so viele Tempel. Leider hatte ich an dem Stadterkundungstag meine Kamera nicht dabei - d. h. leider keine Tempelfotos...
Inzwischen bin ich den zweiten Tag auf Phuket, Kata Beach und Birte ist wohlbehalten angekommen. Ich freue mich, dass sie da ist, denn jetzt übernimmt sie den Part "mir passieren komische Sachen". So war klar, dass ihr Koffer leider nicht im Flugzeug war und nachgeliefert werden musste. Jawohl!
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