Hue (30.05.-02.06)

Hue war nicht meine Stadt. Aber lest selbst ...

 

30.05./31.05 Busfahrt und Vietnamesendisko

Mit dem Bus ging es von Hoi An über Da Nang nach Hue. Die Strecke bis Da Nang hat gezeigt, was für ein großes touristisches Interesse in Vietnam besteht. Ein Luxushotel reiht sich an das andere und da wo noch keines ist, wird eines gebaut.
Übrigens: "Ein Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön, ja da kann man ein/zwei Leute in die Tüte kotzen sehen..." Oh man, die junge Viatnamesin direkt vor mir fing plötzlich an komische Geräusche von sich zu geben (jemand möchte ausspucken und holt von ganz tief unten alles hoch - mmmmm). Dieses Geräusch hat mich ehrlich gesagt noch nicht erstaunt, denn dieses habe ich bereits bei vielen Vietnamesen gehört, egal ob Männlein oder Weiblein. Was raus muss, muss raus! Allerdings wiederholte sie es mindestens 30 mal, wie gesagt von ganz tief unten. Tja, da würde ich ehrlich gesagt auch irgendwann anfangen zu würgen. Als die besagten typischen Geräusche kamen, die man so von sich gibt, wenn man sich übergibt, sprang die Frau neben mir auf (auch eine Deutsche) und schrie: Ich kann das nicht riechen, ich kann das nicht riechen, ich kann das nicht riechen... Aber da war es auch schon zu spät. Zum Glück konnte sie sich gerade noch den im Gang stehenden Mülleimer schnappen. Als Lehrerin ist man ja in dieser Hinsicht abgehärtet und ich hielt zumindest ihre Haare und ihre Handtasche aus dem Schussfeld. Schön auch, dass das zwei Reihen weiter sitzende Ehepaar die beiden armen, brechenden Häufchen Elend erst einmal aufs Feinste bepöbelt hat. Es bildeten sich zwei Parteien. Die Pöbler und die Beschützer. Oh man und ich mittendrin, die Pöbler beruhigend und die Damen mit feuchten Tüchern versorgend... (Ich habe mich ehrlich gesagt schon nach einer versteckten Kamera umgeguckt).
Jetzt aber zu Hue. Nach zwei Wochen luxuriösem Einzelzimmergenuss nun wieder 10-Bett-Zimmer. Und schwupp habe ich gestern mit vier deutschen Mädels und einem Schweitzer einen wunderbaren Abend verbracht. Heute sind sie alle schon wieder weg und reisen leider in die andere Richtung. Hätte mich ihnen gerne angeschlossen. Wir sind gestern nach dem Essen erst in eine Bar und dann in einen Club gegangen. Oma Katrin tanzend zwischen 18-jährigen Vietnamesen, die aussehen wie 12 und auch so groß sind.  Ein herrliches Bild. Mit Katharina, Lena und Jan habe ich einen wunderbaren Abend verbracht. Der Tag danach war dann weniger schön. Vormittags ging es und ich habe mit Katharina auf ihren Bus gewartet. Aber dann, puh, ich möchte nicht ins Detail gehen und Hue blieb von mir unentdeckt an diesem Tag.

 

01.06.13  Entmilitarisierte Zone und Vinh-Moc-Tunnel

Der erste Teil dieses Tagesausflugs war der ehemalige Khe-Sanh-Stützpunkt, auf dem in einem kleinem Museum Fotos und auf dem Gelände amerikanische Flugzeuge zu sehen sind. Die alten Fotos waren interessant, mit dem Militärkram konnte ich nichts anfangen...

Der für mich wesentlich spannendere Teil waren die Vinh-Moc-Tunnel. Das Tunnelnetz von Vinh Moc zeigt ein Dorf, das komplett unter die Erde verlegt wurde und in dem über 90 Familien gelebt haben. Als großer europäischer Mensch kann man sich das nicht vorstellen, weil man gebückt durch diese im Schnitt 1,70 m hohen Tunnel geht. Die Räumlichkeiten für eine 4-köpfige Familie sind winzig. 2 Meter Länge und 1,5 Meter Breite. Unglaublich beeindruckend!!!

Ein Plan des Tunnelsystems. Die organgefarbenen Strecken sind 12, die roten 15 und die grünen 23 Meter unter der Erde. In den grünen Abschnitten fanden die Menschen damals Schutz vor Bomben die sich bis zu 15 Meter in den Boden graben konnten.

ein altes Foto - die Werkzeuge waren primitiv, um so erstaunlicher, wie die Menschen das damals gemacht haben.

 

02.06.2013 Bloß weg hier

Bereists die Hinfahrt hat den Start in Hue schon nicht besonders positiv gemacht. Dann der verlorene Tag durch schlecht gemixte Getränke (nein, es war nicht die Menge;) und der kröhnende Abschluss, der mir so unglaublich die Laune verdorben hat und ich Hue bereits gleich mit dem Bus (der Zug war ausgebucht) verlasse, obwohl ich von dieser Stadt kaum etwas gesehen habe, waren am Morgen des Ausflugs, unfassbar juckende Stiche bzw. Quaddeln auf Innen- und Rückseite meiner Oberschenkel. Zwei-euro-große Quaddlen, zehn-cent-große Quaddeln, kleine Quaddeln, Quaddeln in Straßen, Quaddeln allein stehend, Quaddeln im Duo... Ich war gestern Abend so wütend und hoffe, dass es keine Bettwanzen gewesen sind, sondern irgendwat anderes. Die Fotos erspare ich euch jetzt (obwohl das künstlerische Auge durchaus interessante Muster erblickt - grrrrrrrr). Ich bin dann zu einem der vielen Apothekenstände gegangen um der nicht englisch sprechenden alten Omi zu erklären, wat ich habe. Sie hat mir eine Creme gegeben und es ist tatsächlich  ist es heute ein wenig abgeschwollen, so dass ich mir einen Arztgang erspare. Zum Glück! Ihr könnt euch vorstellen, wie entspannt die Nacht heute war und in vier Stunden heißt es 14 Stunden Nachtbus. Puh!
Freue mich wahnsinnig auf Hanoi, Ha Long Bucht und Sa Pa und drückt mal die Daumen wegen des Wetters. Im Norden ist gerade Regenzeit... Will ja kein zweites Hamburg hier :-P :-*